Newsletter bbeg September 2019

Fridays for Future und die Politik

 Was gibt es Neues in unserer Genossenschaft ?

Wir werden in diesem Jahr noch zwei - oder vielleicht sogar drei - PV-Anlagen auf die Dächer bringen.

Die bbeg lässt sich von dem politischen und regulatorischen Störfeuer der Politik nicht ausbremsen – und wächst dynamisch weiter, wir treiben die Energiewende - ganz praktisch – weiter voran.

Über den Erfolg unternehmerischer Aktivitäten entscheiden nicht Vorstände oder Management - sondern Kunden und Gesellschaft. Und genau das ist auch unser Verständnis.

Am Freitag tagt das sogenannte Klimakabinett - und wird, da bin ich ganz sicher - dem folgen, was die fossile Lobby der Politik vorher eingeflüstert hat.

Warum bin ich da so sicher ?

Nun, Politikern geht es nie um die Sache, sondern nur um den Sessel.

Um so wichtiger, dass die Jugend das verstanden hat und nunmehr aufgestanden ist und mit Verve dafür sorgt, dieses miserable Spiel anzuprangern – und zu beenden.

Den Auftakt haben wir am Montagabend bei Frank Plasberg („Hart aber fair“) gesehen.

Leonie Bremer hat sich von den Phrasen und widerlichen Vereinnahmungsversuchen der Politiker völlig unbeeindruckt gezeigt und mutig klargemacht, dass sie und F4F insgesamt keinen Grund haben, der Politik noch zu vertrauen. Warum auch ?

Weil F4F verstanden hat, dass es für die Zukunft der Menscheit nicht darum geht, den CO2-Ausstoß nur zu reduzieren, sondern ihn zu beenden. Nicht irgendwann, sondern so schnell wie möglich. Überall.

Die Politik findet immer Gründe, warum es nicht geht: Kosten und Arbeitsplätze und Versorgungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit und so weiter. Angeblich.

Sicher manches richtig, aber warum fängt die Politik nicht einfach dort an, wo es geht ?

Weil Politik etwas für Profis ist (und nicht für - zum Beispiel -  unternehmerisch gescheiterte Dilettanten).

Es kostet keine 40 Milliarden Euro, einfach mal da anzufangen, wo die Energiewende im Interesse fossiler Lobbyisten bewußt behindert wird:

- Die Abschaffung der - auch mutmaßlich grundgesetzwidrigen - Sonnensteuer.
- Die Beendigung der regulatorischen Diskriminierung von Stromspeichern mit doppelten Abgaben.
- Die Überprüfung von Regulierungsbehörden, die sich
  a) nicht an Recht und Gesetz halten und sich
  b) zudem vor den Karren der Kohlelobby spannen lassen.
- Die Beendigung von Strompreisgeschenken an die Großindustrie, die wie Schlaftabletten wirken.

Die deutschen Strompreise sind die höchsten in Europa, heißt es. Das stimmt - aber nur für die Kleinverbraucher. Die energieintensive Großindustrie hingegen hat die niedrigsten Strompreise in ganz Europa. Wer es nicht glaubt, kann es gern selbst bei Eurostat nachprüfen.

Eine Verzerrung, die es in dieser krassen Form nur in Deutschland gibt. Und die ebenfalls rechtswidrig sein dürfte. Dies ist z.B. eine Stelle in der Debatte, wo gelogen wird, dass sich die Balken biegen…

Verbraucherschutz in Deutschland heißt immer noch, die Interessen der Wirtschaft vor dem mündigen Verbraucher zu schützen. Und wird von der Politik leider auch genauso verstanden.

Wir unterstützen F4F nach Kräften, um diese energiepolitischen Fakten in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung zu bringen und die rückwärtsgewandte Lobbykratie in Deutschland zu überwinden !


 Gunnar Harms