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Newsletter Juni/Juli 2021

 

Liebe bbegler*innen, liebe Interessierte,

 

was gibt es Neues in der bbeg und um die bbeg herum?

Unser Aufruf zur Unterstützung der Genossenschaftsarbeit ist auf sehr erfreuliche Resonanz gestoßen!

 

Auf den zuletzt coronabedingt nur online durchgeführten Stammtischen hatten wir Unterstützer*innen für verschiedene Themen in der durch den Vorstand allein kaum noch zu bewältigenden Genossenschaftsarbeit gesucht – und haben uns sehr über die Resonanz gefreut!

 

Offen ist nach wie vor der Bereich Unterstützung bei der Zusammenstellung des Newsletter. Dazu noch einmal der Hinweis, dass es nicht um die inhaltliche Gestaltung geht. Die Koordination und Zusammenführung der Beiträge ist die Aufgabenstellung.

 

Aber an diejenigen, die gern helfen möchten und „ihren“ Traumjob nicht ergattern konnten: Auch ihr werdet ganz sicher noch gebraucht!

 

Und bei unseren Anlagen?

Rückenwind für die bbeg gibt es von "ganz oben".

 

Am 2. Juni fand ein Gespräch des Vorstandes mit Oberbürgermeister Schneidewind und Vertretern des GMW statt, bei dem er seine Wertschätzung für die bisherigen Aktivitäten der bbeg zum Ausdruck brachte und uns seine Unterstützung ausdrücklich zusicherte.

 

Er hat sehr großes Interesse, dass es mit dem Solarausbau in der Stadt stärker als bisher vorangeht und wir haben die Gelegenheit genutzt, die Vorteile der Genossenschaft gegenüber anderen Akteuren zu erläutern. Trotz aller rechtlich-regulatorischen Bremsen - dazu weiter unten - werden wir gemeinsam nach Lösungen suchen, die Solarenergiepotenziale in Wuppertal zu heben.

 

Ein Folgegespräch ist bereits vereinbart.

 

 

Sechseckschule Erkrath

 

Zuletzt gab es bei der 2015 in Betrieb genommenen PV-Anlage auf der Sechseckschule in Erkrath zu Störungsmeldungen, wenn es langanhaltend oder stärker geregnet hatte.

Unsere Experten diagnostizierten einen Isolationsfehler.

Messtechnisch ließ sich das Problem räumlich eingrenzen, allerdings schien ausgerechnet das größte zusammenhängende Modulfeld betroffen zu sein.

Dies war Anlass zu einer konzertierten Aktion: Norbert, Reiner, Joachim, Matthias, Jens-Uwe und Rolf demontierten in ca. sechs Stunden etwa die Hälfte der PV-Anlage, sicherten Kabel und Steckverbindungen vor möglicher Wasserberührung, entfernten das unter den Modulen liegende Laub (fünf 240 Liter Säcke wurden gefüllt!) und entdeckten eine verschmorte Steckverbindung, die wohl der Übeltäter war. Seitdem läuft die Anlage störungsfrei und wir hoffen, dass es auch so bleibt. Den fleißigen Helfern ganz herzlichen Dank für ihren Einsatz!


Und Steckersolar?

Nach der Lockerung der Pandemiemaßnahmen ergriffen wir gleich die Gelegenheit und hatten Ende Mai unseren ersten und im Juni dann den zweiten Workshop. Wiederum mit der erfreulichen Konsequenz, dass mittlerweile die zweite Sammelbestellung für dieses Jahr bereits abgewickelt werden konnte.

Auf Anfrage der Klimabeauftragten der Stadt Leichlingen führten wir im dortigen Rathaus ebenfalls einen Workshop durch. Dabei wurde unser Präsentationsmodul auch erstmals seinem Namen gerecht: Wir hängten es am Balkon auf. Und auch hier läuft zur Zeit eine Sammelbestellung

Neues vom Stammtisch

Der nächste Stammtisch am 21. Juli steht an. Wir werden ihn wieder in der Fröbelstraße 1a durchführen. Diesmal mit einem Impulsreferat von Klaus Lüdemann (Gründungsmitglied der bbeg und energiepolitischer Sprecher der Grünen-Ratsfraktion).

Thema:

Wuppertal Energie 2035 – zur Notwendigkeit einer Energieplanung für die Stadt Wuppertal

 

Und zuletzt noch ein heißes energiepolitisches Thema: RED II

Nach der schallenden Ohrfeige des Bundesverfassungsgerichtes zum bisherigen, völlig unzureichenden Klimagesetz vom 29. April dieses Jahres kommt spätestens im Herbst gleich die nächste Klatsche: Die mangelnde Umsetzung der Erneuerbaren-Energien-Richtlinie („RED II“ genannt), die bis zum 30. Juni in deutsches Recht umgesetzt werden muss.

Zur Erinnerung: Diese EU-Richtlinie schreibt im Kern vor, dass diskriminierende Hürden für die Bürgerenergie – wie sie insbesondere in Deutschland noch bestehen - nicht mehr erlaubt sind. Die Politik muss handeln – tut es aber weiterhin nicht und bremst so sehenden Auges und ganz bewusst die Bürgerenergie aus!

Ab dem 01.07. handelt die Bundesregierung daher rechtswidrig, wenn sie es zuläßt, dass z.B. weiter EEG-Umlage für gemeinschaftliche Eigenversorgungen erhoben wird. Sie bricht damit europaweit geltendes Recht.

Das hat das Bündnis Bürgerenergie als unsere politische Interessenvertretung juristisch bewerten lassen und ein Rechtsgutachten dazu in Auftrag gegeben, welches seit einigen Tagen vorliegt und diese Rechtsverstöße glasklar belegt! Das Bündnis Bürgerenergie wird nunmehr die Reißleine ziehen und entsprechend juristisch gegen die Energiewende-Ausbremsungspolitik vorgehen!

 

Und zwar auf zwei Wegen:

Zunächst wird nach Fristablauf über die EU-Kommission ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland eingeleitet werden.

Darüber hinaus gilt, dass die betroffenen Akteure, die durch die Nichtumsetzung des EU-Rechts einen Schaden erleiden (z.B. weiterhin rechtswidrig erhobene EEG-Umlage abführen müssen), einen Schadensersatzanspruch gegen die Bundesrepublik Deutschland haben – und diesen entsprechend geltend machen können.

Das Beste daran ist aber, dass die Bürgerenergie dadurch einen richtigen Schub erfährt: Künftig werden auch Projekte wirtschaftlich, die sich bisher wegen der nunmehr klar rechtswidrigen EEG-Umlage auf gemeinschaftliche Versorgungsmodelle nicht rechneten.

Die Eigenbedarfsoptimierung ist damit passe und die Dächer können wieder vollgemacht werden!

Wer sich näher über diese Themen informieren und mehr wissen möchte:

https://www.buendnis-buergerenergie.de/veroeffentlichungen/publikationen

Prädikat: Lesenswert

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen und Euch allen weiter sinkende Corona-Zahlen und einen gesunden und fröhlichen Sommer im wieder abstandsärmeren Kreise Eurer Lieben!

 

Euer bbeg-Vorstand

Rolf Kinder, Gunnar Harms, Rita Titz-El Azzar